Hafencity University Hamburg
Berlin (DE)
Die Stadt ist ein unvollendeter Prozess, der sich durch ständig wechselnde Verbindungen zwischen den alltäglichen Praktiken ihrer menschlichen und nicht-menschlichen Akteure auszeichnet. Sie ist kein Objekt, sondern ein offener Prozess oder eine Form, die nur strukturell erfasst werden kann. Everyday Urban Design untersucht das Zusammenspiel von diskursiven Strukturen (z.B. Codes, Gesetze), räumlich-materiellen Arrangements, Agenturen und Akteuren als konstruktive Parameter, die die Grundlage für die Produktion der Stadt bilden. Die in diesen Infrastrukturen enthaltene Virtualität ist keine Scheinwelt, sondern die Essenz eines diagrammatischen Bereichs, der zwischen Repräsentation und Nicht-Repräsentierbarkeit angesiedelt ist. Im Hinblick auf die Möglichkeiten und Zwänge der Stadtgestaltung verlangt dieser Bereich danach, enthüllt, dekonstruiert und neu geordnet zu werden. Eine solche diagrammatische Variante des Strukturalismus macht die Struktur zum produktiven Werkzeug der Neuprogrammierung und verbindet die Forschung mit projektiven Methoden und kulturellen Praktiken des Alltagslebens. Design und Forschung konvergieren, indem sie performativ werden.